Steigen die Temperaturen, haben Erdbeeren Hauptsaison. Die leuchtend roten Beeren haben es in sich: Sie schmecken nicht nur lecker, sie sind auch voller Vitamine und Mineralstoffe. Zudem wird der Erdbeere eine aphrodisierende Wirkung nachgesagt. Kein Wunder, ist sie die Königin unter den Beeren. Rein botanisch gesehen ist sie allerdings weder Frucht noch Beere.
Jeden Frühling wächst die Sehnsucht nach der roten, aromatischen Beere. Am allerbesten schmeckt sie frisch vom Feld oder aus dem Eigenanbau. In der Schweiz gehören Erdbeeren zu den beliebtesten Früchten. Gut 2,5 Kilogramm Erdbeeren isst ein Schweizer jährlich. Rund 7000 Tonnen Erdbeeren werden jedes Jahr angebaut, was rund 50 Prozent aller Beeren ausmacht. Die süsse Frucht schmeckt nicht nur ausgezeichnet, sie ist dank ihrer Inhaltsstoffe auch sehr gesund. Naschen ist also erlaubt, und zwar ohne schlechtes Gewissen.
Herkunft der Erdbeere
Ursprünglich stammt die Königin aller Beeren aus Südamerika. Geschmeckt hat sie bereits unseren Urahnen in der Steinzeit. Sie fanden die Früchte in den Wäldern. Im Mittelalter wurden die Waldbeeren bereits auf grossen Flächen angebaut. Die Vorfahren unserer kultivierten, grossfruchtigen Erdbeere sind also die kleinen, aromatischen und saftigen Waldbeeren. Im Jahre 1714 entstanden in Frankreich durch Kreuzung zweier Waldbeersorten die ersten grossen, fleischigen Erdbeeren. Heute gibt es über 600 verschiedene Sorten.
Botanisch gesehen weder Frucht noch Beere
Von der Beere zur Nuss: Die Erdbeere gehört in Wahrheit zu den Sammelnussfrüchten, denn die vermeintlich rote Frucht ist nur eine Scheinfrucht. Genau genommen handelt es sich dabei um den verdickten Blütenboden der Erdbeerpflanze. Die eigentlichen Früchte der Erdbeere sind die kleinen grünen Samen an der Oberfläche. Dabei handelt es sich um Nüsse, die vielfach auf der Oberfläche verteilt sind.
Wann haben Erdbeeren Saison?
In der Schweiz dauert die Erdbeersaison von Mai bis Oktober. In unseren Supermärkten sind Erdbeeren allerdings das ganze Jahr erhältlich. Hat die Erdbeere bei uns keine Saison, wird sie aus Südeuropa, Ägypten oder Israel importiert. Oft werden dort beim Anbau Chemikalien eingesetzt, damit die Erdbeeren gegen Unkraut, Schädlinge und Schimmelbefall geschützt sind. Solche Pestizide belasten unsere Umwelt und Gesundheit. Empfehlenswert ist es, ausschliesslich während der Saison regionale Erdbeeren zu schlemmen. Diese schmecken am besten und sind nur gering belastet. Bio-Erdbeeren enthalten sogar keinerlei Pestizide.
Inhaltsstoffe
Erdbeeren zählen zu den gesündesten Genüssen des Sommers. Sie bestehen zu 90 Prozent aus Wasser und sind daher trotz ihrer Süsse kalorienarm. 100 Gramm Erdbeeren haben lediglich 32 Kilokalorien. Zudem sind sie reich an gesunden Nährstoffen:
- Vitamine: A, B2, B3, C, E und K
Besonders Vitamin C ist in Erdbeeren enthalten und stärkt als Antioxidans das Immunsystem. Je röter die Erdbeere ist, desto mehr Vitamin C enthält sie.
- Mineralstoffe: Kalzium, Kalium, Magnesium, Zink, Eisen und Kupfer
Mineralstoffe sind wichtig für den Aufbau von Knochen, Zähnen, Hormonen und Blutzellen.
- Folsäure
Bringt Stoffwechselvorgänge in Schwung.
- Ballaststoffe
Pektine und Zellulose wirken förderlich auf die Verdauung.
- Biotin
Sorgt für gesunde Haut sowie gesunde Haare und Nägel.
- Salicylsäure
Hilft gegen Pickel und lindert Gicht- und Rheumabeschwerden.
- Sekundäre Pflanzenstoffe
Helfen, Krebs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen.
Nährwerte von 100 Gramm Erdbeeren
Kalorien: 32 kcal
Fett: 0,4 g
Kohlenhydrate: 5,4 g
Eiweiss: 0,8 g
Ballaststoffe: 2 g
Vitamin C: 60 mg
So gesund sind Erdbeeren wirklich
Erdbeeren stärken das Immunsystem, senken den Blutdruck und binden gar krebsbildende Zellen im Körper. Sie wirken fiebersenkend und entzündungshemmend, beschleunigen die Wundheilung und beugen Krämpfen vor. Zudem stärken sie Knochen und Zähne. Sie haben eine entschlackende Wirkung, stoppen Durchfall, wirken appetit- und verdauungsfördernd. Der Erdbeere wird eine aphrodisierende Wirkung nachgesagt, auf jeden Fall soll sie Heiterkeit vermitteln sowie Nervosität und Lustlosigkeit lindern.
Haltbarkeit und Verarbeitung
Nichts ist schädlicher für die Erdbeere und ihren Vitamin-C-Gehalt als eine lange Lagerung und ein aufwendiger Transport. Dann verliert sie ihre kräftige, hellrote Farbe und ihren gesunden Glanz. Eine absolute Frischegarantie: Erdbeeren selbst pflücken und sofort verzehren. Gelegenheit dazu bieten Gärtnereien und Bauern auf ihren Selbstpflückfeldern. Vorsicht beim Transport der Erdbeeren: Sie sind sehr empfindlich und leicht verderblich. Atmungsaktive Verpackungen sind ideal fürs Transportieren. Im Kühlschrank halten frische Erdbeeren zwei bis drei Tage. Am besten legt man sie auf einem Teller nebeneinander, dann werden Druckstellen verhindert. Wer viele Erdbeeren übrig hat, kann sie problemlos einfrieren und später verarbeiten.
Erdbeeren aus Eigenanbau
Erdbeeren aus dem eigenen Garten sind geschmacklich kaum zu überbieten. Aber nicht nur im Garten kann man sie kultivieren, auch auf dem Balkon bereiten Erdbeeren in Hängetöpfen oder im Balkonkasten Freude. Es ist ein Vergnügen, dabei zuzusehen, wie sich aus den zarten, weissen Blüten erst grüne und dann saftig rote Erdbeeren entwickeln.
Zubereitung
Damit das Aroma so lange wie möglich erhalten bleibt, sollen die Erdbeeren erst kurz vor dem Verzehr unter fliessendem Wasser abgespült und anschliessend von Stielen und Blättern befreit werden. Bei der Zubereitung von Erdbeeren sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Ob süss, herzhaft oder fruchtig-scharf, die Erdbeere lässt sich in der Küche vielfältig in Szene setzen. Besonders beliebt sind Erdbeeren in Joghurt, Birchermüesli, Desserts, Kuchen und Smoothies. Sie passen aber auch hervorragend zu Salat, grünem Spargel, Couscous, Rucola, Avocado und vielem mehr. Der Klassiker ist und bleibt die beliebte Erdbeermarmelade. Auch als Hingucker und Dekoration auf Gerichten, Desserts und Cocktails eignet sich die leuchtend rote Erdbeere perfekt.
Franziska Holweck