Aber aufgepasst: Wo Kohlarten oder Rettich standen – oder folgen sollen, darf kein Senf wachsen! Sie alle sind Kreuzblütler und damit Konkurrenten. Sie entziehen der Erde die gleichen Nährstoffe und begünstigen die auf Kreuzblütler spezialisierten Schädlinge und Krankheiten. Ein Gründünger für alle Fälle ist Phacelia, die auch Bienenfreund heisst. Sie zählt zur Familie der Wasserblattgewächse und hat keine Verwandten im Garten. Ihre wunderschönen blau-lilafarbenen Blüten locken Bienen und Hummeln zum herbstlichen Nektarmahl, wenn andere Honigschenken längst verwelkt sind.

Blüten mit doppeltem Nutzen
Auch andere attraktive Blumen wie Tagetes, Kokarde und Mädchenauge tragen wesentlich zu einem fruchtbaren Boden bei. Sie ziehen schädliche Wurzelälchen (Nematoden) an und hungern sie aus. Diese winzigen Plagegeister verursachen bei Karotten und Knollensellerie verkrüppelten Wuchs. Bei Rosen begünstigen sie Pilzkrankheiten und schädigen Erdbeeren und Kartoffeln. Gut zu wissen: Es handelt sich dabei nicht um diejenigen Nematoden, die als natürliche Feinde gegen die Käferlarven des Dickmaulrüsslers eingesetzt werden! Kapuzinerkresse und Ringelblumen wirken bodenreinigend, ähnlich wie Spinat, der die Erde mit dem Saponingehalt seiner Wurzeln desinfiziert. Zu den Gründüngern zählt aber auch der Nüsslisalat, von dem man im Winter selten zu viel hat.

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Dünger aus der Luft
Bohnen- und Erbsenpflanzen nach der Ernte nicht ausreissen, sondern bodeneben abschneiden: Sie speichern in ihren Wurzelknöllchen Stickstoff aus der Luft, der die Erde düngt. Solche Stickstoff-Lieferanten sind alle Pflanzen, die zur Familie der Schmetterlingsblütler (Leguminosen) zählen. Also sämtliche Hülsenfrüchte, Lupinen, Wicken und eine ganze Reihe von Klee-Arten wie Alexandriner und Luzerne.
Edith Beckmann