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Ferien / Reisen

Das Land der Burgen und Schlösser

Das Land der Burgen und Schlösser

Über 100 Burgen und Schlösser zählt das Aostatal: Trutzig und mächtig thronen sie auf jedem Felsvorsprung und wachen über das Tal hinter der Schweizer Grenze. Jede valdostanische Burg hat ihre eigene Geschichte und ihren eigenen Charakter. Freunde des Mittelalters kommen hier voll auf ihre Kosten.

Im Mittelalter, als die Erhebung von Wegzöllen eine beliebte Einnahmequelle darstellte, war das Aostatal eine unumgängliche Etappe auf dem Weg über die Alpen in Richtung Norden oder Süden. Da die Region zu jener Zeit keiner direkten Kontrolle unterlag, war es relativ einfach, sich ausserhalb der bewohnten Zentren Ländereien einzuverleiben und in den Freiherrenstand aufzusteigen. So entstanden im Aostatal Burgen, Türme und Festungen, die – auf hohen Felsen gelegen – weitläufige Gebiete dominierten. Die ersten Burgen im Aostatal wurden Anfang des Jahrhunderts erbaut, oftmals auf bereits bestehenden Festungsfundamenten. Sie bestanden aus einem Wachturm und einem Mauergürtel. In den folgenden Jahrhunderten wurden dann die Wohnräume, die zunächst über mehrere Einzelgebäude verteilt lagen, in die Gesamtstruktur integriert. Das höfische Leben hielt Einzug. Nicht alle Burgen sind heutzutage von innen zu besichtigen, einige aber schon.

Märchenschlösser und Trutzburgen zum Entdecken

Türme und Zinnen, die an abenteuerliche Fabeln und Märchen erinnern, machen die Burg von Fénis zu einer der berühmtesten Burgen im Aostatal. Anders als die übrigen Burgen,die zu kriegerischen Zwecken gebaut worden waren, liegt Fénis nicht auf der Höhe eines Felsens, sondern auf einer leichten Anhöhe. Ihre Funktion war im Unterschied zu den Verteidigungsbauten einzig die eines prestigeträchtigen Wohnsitzes der einflussreichen Familie Challant.

Das Schloss Savoyen – einstige Sommerresidenz der Königin Margherita di Savoia – steht in Gressoney-Saint-Jean. Es ist von viel Grün und einem alpinen Felsengarten umgeben. Hier sollte man auf keinen Fall versäumen, das Gemach der Königin zu besuchen: Die Fenster des reizenden Salons im Nordturm geben den Blick frei auf den Monte Rosa und das ganze Tal. Nicht zu vergessen die Festung von Bard. Die imposante Trutzburg aus dem Jahr 1000 wurde bis 1830 militärisch genutzt. 1990 wurde sie von der Region Aostatal gekauft und 2006 komplett renoviert. Heute dient sie als Kulturzentrum mit Museen, Ausstellungsräumen und Veranstaltungsflächen. Immer im Herbst findet unterhalb der Festungsmauern der Burgenmarkt statt, bei dem Verkostung und Verkauf typischer Regionalprodukte im Mittelpunkt stehen.

Das Erbe der Römer geht noch weiter zurück

Lange bevor die Savoyer im Mittelalter das Aostatal beherrschten, hinterliessen die Römer in der norditalienischen Provinz ein grosses Erbe. Sie gründeten Augusta Praetoria, die Stadt Aosta. Noch heute zeugen zahlreiche Bauten wie der Augustus-Bogen, die Thermen und das Theater von der römischen Vergangenheit. Nicht umsonst wird Aosta auch gerne das «Rom der Alpen» genannt. Die Römer bauten ein Strassennetz auf und verbanden die Alpenpässe des Kleinen und Grossen Sankt Bernhard mit der römischen Reichsstrasse. Wer gerne zu Fuss unterwegs ist, kann auf der Via Francigena auf den Spuren der Römer wandeln (siehe Box). Ebenfalls einen Besuch wert ist die imposante römische Aquäduktbrücke von Pont d’Aël, eine mächtige Hinterlassenschaft der römischen Herren, hoch über dem Grand-Eyvia-Bach. Dieses rund 56 Meter hohe und 50 Meter lange Denkmal hatte eine Doppelfunktion, denn es diente als Brücke und Wasserleitung zugleich. Es ist in zwei Ebenen unterteilt und weist einen oberen Kanal für den Abfluss von Wasser und einen etwa einen Meter breiten Durchgang für Mensch und. Tier an der Unterseite auf. Das imposante Bauwerk kann von April bis September täglich besichtigt und begangen werden. Im Oktober gelten besondere Öffnungszeiten, im Winter ist die Brücke jeweils geschlossen.

Ursula Krebs

Legendärer Pilgerweg: Die Via Francigena im Aostatal

Die Via Francigena – auch Frankenstrasse oder Frankenweg genannt – war lange eine der wichtigsten Strassen Italiens, da sie die Regionen nördlich der Alpen mit Rom verknüpfte. Die Etappen der Via Francigena im Aostatal zu Fuss zurückzulegen bedeutet, zwischen antiken Dörfern, faszinierenden Burgen, pittoresken Kirchen und wichtigen Spuren des römischen Zeitalters zu wandern. Dabei fällt der Blick stets auf die imposanten Berggipfel der Alpen. Unterwegs durchquert man renommierte Weinanbaugebiete und Orte, die für ihre Produkte mit geschützter Herkunftsbezeichnung (DOP) bekannt sind. Dazu gehören beispielsweiseder Schinken «Jambon de Bosses» und der Speck «Lardodi Arnad». Die Strecke ist in fünf Etappen unterteilt und beginnt beim Grossen Sankt Bernhard auf einer Höhe von 2450 Metern auf schweizerischem Territorium. Der Weg führt dann im gleichnamigen Tal via Etroubles in Richtung Aosta (580 m) hinunter. Der Hauptort der Region ist mit seinen römischen Bauten und prähistorischen Ausgrabungsstätten reich an Geschichte. Die Via Francigena verläuft dann weiter durch das Mitteltal von Châtillon über Verrès bis nach Pont-Saint-Martin, wo sie das Aostatal verlässt. Die Weitwanderroute findet im Piemont ihre Fortsetzung, bis sie schliesslich nach vielen Kilometern in Rom endet. Schlafgelegenheiten gibt es entlang der Strecke genügend – für jeden Geschmack und jedes Budget.

www.lovevda.it/de/sport/trekking/via-francigena

Wenn die Wörter Samba tanzen

Illetrismus. Was für ein hässliches Wort. Ist Illetrismus eine Krankheit? Und, wenn ja, lässt sie sich heilen? Und was steckt überhaupt dahinter? Illetrismus, auch als funktionaler Analphabetismus bezeichnet, ist eine Volkskrankheit. Die «Durchseuchung» ist enorm. Fast jeder sechste berufstätige Schweizer oder jede sechste Schweizerin ist davon betroffen.

Scheue Hoppler

Feldhasen sind Meister der Tarnung, äusserst schnell und umsichtig. Doch ihre derzeitige Lebenssituation ist trotzdem nichtgerade erfreulich.

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