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Ferien / Reisen

Wo Träume Nahrung bekommen

Wo Träume Nahrung bekommen

Die Engländer sind bekannt für ihre Gartenkultur. Romantisch wird es, wenn sich alte Rosensorten an historischen Mauern hochranken. Eine Reise durch den Süden Englands lässt die Herzen von Gartenliebhabern höher schlagen – und wenn es einmal regnet, besucht man einfach eines der vielen Schlösser.

Die Pflanzenvielfalt der englischen Gärten ist legendär. Schon vor Jahrhunderten zogen so genannte Pflanzenjäger los und brachten von ihren Weltreisen neben genauen Zeichnungen auch lebende Pflanzen mit, die sie hegten und pflegten, und die schliesslich in ganz Europa ihre Verbreitung fanden.

Die Gartenkultur eines Landes spiegelt Gesellschaftsordnungen, Machtverhältnisse und Schönheitsideale, auch das Verhältnis des Menschen zur Natur. Gärten sagen viel über ein Land und seine Menschen aus. Das milde Klima der Insel sorgt dafür, dass Pflanzen hier besonders gut gedeihen. Zahlreiche Schlösser und Gärten sind in Südengland öffentlich zugänglich – die Auswahl fällt schwer.

Sissinghurst

Sissinghurst Castle in der Grafschaft Kent ist das Urbild eines englischen Gartens und ein Ort der Sehnsucht für viele Gartenliebhaber. Er wurde ab 1930 von der exzentrischen Künstlerin Vita Sackville-West und ihrem Mann Harold Nicolson gestaltet. Mit ihren Konzepten setzten die beiden neue Massstäbe in der britischen Gartenkunst: Sie wählten bewusst Ton-in-Ton-Pflanzungen, sie übten das Spiel mit Formen und liebten eine überbordende Gestaltung von Einfassungen.

Backsteinmauern und Skulpturen machen die romantische Atmosphäre der Anlage perfekt. Von einem hohen Turm in der Mitte des Anwesens hat man einen guten Überblick über die verschiedenen Gärten. Bekannt ist der «Weisse Garten», wo ausschliesslich weisse Pflanzen blühen.

Leeds Castle

Auch in Kent, eine Autostunde von London entfernt, liegt Leeds Castle, ein imposantes Wasserschloss, das man besichtigen kann. Hier wurden zahlreiche historische Filme gedreht. Die das Schloss umgebenden weitläufigen Anlagen und Gärten sind traumhaft. Bereits auf dem Weg vom Parkplatz zum Schloss begegnet man unzähligen Wasservögeln, die keine Scheu vor Menschen zeigen. Auf dem Gelände gibt es verschiedene Vogelhäuser, einen Golfplatz, ein Labyrinth und das einzige Hundehalsbandmuseum der Welt. Zu Ferien in Südengland gehört unbedingt ein Picknick im Park. Das umliegende Parkland eignet sich hervorragend dazu.

Sheffield Park Garden

Der Sheffield Park Garden liegt in East Sussex, nördlich von Brighton und erstreckt sich über eine Fläche von fast 50 Hektaren. Geprägt ist der Park von vier künstlichen Seen. Unzählige Fotomotive sind beispielsweise die Brücken und die uralten Bäume, die sich im Wasser spiegeln. Spektakulär sind die vielen, in allen Farben blühenden Rhododendren. Virginia Woolf, die mit der berühmten Gartengestalterin Vita Sackville-West eine Beziehung hatte, schwärmte 1937 von den Rhododendren: «Wenn der Wind über die Blüten streicht, erzittern ihre Spiegelbilder im Wasser und verschmelzen miteinander». Zu den Besuchen in Gärten und Schlössern in Südengland gehört ein typischer Afternoon Tea mit Gurken-Sandwiches und Scones.

Klippen am Meer

Bei der Fahrt über Land sieht man auch immer wieder hübsche Privatgärten und ein Blick durch den Zaun bringt viele Gartenideen zum Heimnehmen.

Ein Spaziergang am Meer und auf den Klippen ist ein «Must» in Südengland. Der Wind pfeift um die Ohren und man könnte stundenlang den Möwen beim Segeln zuschauen. Sandstrände sind selten, dafür findet man wunderschöne Steine am Meer. Die beeindruckende Küste zwischen Eastbourne und Seaford wird als «Seven Sisters», sieben Schwestern, bezeichnet. Sie sind die eindrucksvollsten Klippen der South Downs in Sussex im Süden Englands.

Küstenstädte

Südenglische Küstenstädte wie Brighton, Bath, Bournemouth oder Eastbourne waren schon immer Rückzugsorte für Künstler und Reiche, die auf der Suche nach Inspiration herkamen, um die gesunde Seeluft einzuatmen, Wassersport zu machen und erholsame Spaziergänge entlang der Promenade zu geniessen. Künstler schätzen hier das besondere Licht.

Viele dieser Orte sind auch bekannt wegen der Sprachschulen – viele Schweizer lernten hier Englisch. Edle alte Hotels reihen sich wie Perlen entlang der Küste. Mit einem Bootausflug auf die Isle of Wight vervollkommnet man die Reise zu Gärten und Schlössern Südenglands.

Qual der Wahl

Wer eine Reise durch Südengland plant, fühlt sich vielleicht von den vielen Angeboten überfordert. Manche haben auch Angst, ihr Auto im Linksverkehr zu steuern. Idealerweise nimmt man dann ein Angebot eines Reiseunternehmens wahr. Man braucht sich weder um Hotelbuchungen, Gartenführungen und Schlosseintritte noch um die Umstellung auf Linksverkehr zu kümmern, und kann die Landschaft, die Gärten und weitere Sehenswürdigkeiten entspannt geniessen. Was man nicht verpassen sollte: Mindestens einmal sollte man die traditionellen «Fish and Chips» essen. Generell gilt: Die englische Küche ist viel besser als ihr traditioneller Ruf. Hier findet man Restaurants aus allen Herren Länder und Jamie Oliver und andere jüngere Engländer haben die englische Küche revolutioniert.

Regula Zellweger

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