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Kultur

Die Schweiz im Schnelldurchgang

Die Schweiz im Schnelldurchgang

Wer eine Reise plant oder irgendwann auf lieben Besuch aus der Ferne hofft, ist gut bedient, die wichtigsten Fakten über unser Land zu kennen. Das ultimative Schweiz-Abc für Schweizfans.

A wie ausländische Mitbewohner

Sie machen etwas mehr als einen Viertel der 8 544 527 Einwohner der Schweiz aus und damit 25,1 Prozent der Wohnbevölkerung (Stand Ende 2018).

B wie Berge

Wir Schweizer sind stolz auf unsere Berge und haben auch eine Menge davon. Die Schweizer Alpen umfassen 48 Viertausender (davon 16 Grenzgipfel bzw. 19 Grenzberge zu Italien), 1161 Dreitausender und 2132 Zweitausender. Der höchste Gipfel ist mit 4634 Metern die Dufourspitze im Wallis (Monte-Rosa-Massiv), während das Matterhorn (auch dieses im Kanton Wallis) mit 4478 Metern Höhe erst an 5. Stelle steht. Die Top Ten der Höchsten stehen alle im Wallis, wobei sich das Finsteraarhorn seine Höhe von 4274 Metern mit dem Kanton Bern teilt.

C wie CH

Das Kürzel CH steht für das lateinische Confoederatio Helvetica (Helvetische Konföderation). Denn bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts hatte die Schweiz keine zentrale Regierung, sondern war ein lockerer Bund autonomer Kantone. Das sprachneutrale lateinische Landeskennzeichen CH wurde gewählt, um keine der Landesregionen zu bevorzugen.

D wie Demokratie

Wir haben in der Schweiz eine direkte Demokratie. Diese ist so gestaltet, dass die Stimmbürger sozusagen immer das letzte Wort haben. Und zwar, indem sie als Souverän (= Inhaber der Staatsgewalt) auf allen Staatsebenen in Sachfragen entscheiden können: in der Gemeinde, dem Kanton und im Bundesstaat.

E wie Erfindungen

Es gibt nicht nur Ricola und Birchermüesli, die in der Schweiz erfunden wurden, sondern eine Menge weiterer Produkte, die zu Weltruhm gelangten. Etwa die Alufolie (Heinrich Alfred Gautschi), die Conchiermaschine (Rodolphe Lindt), der Klettverschluss (George de Mestral), Schweppes (Jacob Schweppe), die Tafelschokolade (François-Louis Cailler) und auch die Velokette (Hans Renold). Und, ganz wichtig: die Knoblauchpresse (Karl Zysset). Millionen von Gourmets in aller Welt werden ihm ewig dankbar sein …

F wie Fläche und andere Fakten

  • Die exakte Fläche der Schweiz beträgt 41 284 Quadratkilometer; damit gehört das Land zu den kleineren Staaten der Welt.
  • 26 Kantone bilden zusammen die Schweiz, wovon 6 als Halbkantone gelten: Ob- und Nidwalden, Appenzell Inner- und Ausserrhoden, Basel-Stadt und Basel-Land(schaft).
  • Mittlere Jahrestemperatur im Mittelland: 9 Grad Celsius
  • Jährliche Niederschlagsmenge im Mittelland: 800 bis 1300 Millimeter; Voralpen und Alpensüdseite: 1200 bis 1600 Millimeter; Hochgebirge: 2500 Millimeter und mehr
  • Bevölkerungsdichte: 195,6 Einwohner pro Quadratkilometer (Stand 2012)

G wie Gletscher

Sie werden immer weniger. Nur noch 1400 «richtige» Gletscher gibt es in der Schweiz (Stand 2019). Vorerst letzter im Bund der eiskalten Verlierer ist der Pizolgletscher. Dieser ist im vergangenen Jahr so klein geworden, dass es nichts mehr zu vermessen gibt.

H wie Hauptstadt

Die Schweiz hat keine offizielle Hauptstadt, sondern «nur» einen Regierungssitz in Bern. Das basiert auf einem Kompromiss: Am 28. November 1848 wählten National- und Ständerat die Stadt Bern als Bundessitz der Schweiz. Deshalb wird sie auch nicht Haupt-, sondern Bundesstadt genannt. Als «heimliche» Hauptstadt gilt eh das finanzstarke Zürich. Zürcherinnen und Zürcher betrachten denn «ihre» Stadt selbstbewusst als Hauptstadt der Schweiz.

J wie Johanna Spyri

Die Zürcher Jugendschriftstellerin Johanna Spyri hat sich durch ihre Romanfigur Heidi unsterblich gemacht, ist aber trotzdem 1901 gestorben. Sie liegt auf dem grössten Friedhof Zürichs, dem Friedhof Sihlfeld, begraben. Ebenso eine Anzahl weiterer Grössen wie Max Bircher-Benner, Henri Dunant, Gottfried Keller, Hugo Loetscher und James Joyce.

K wie Kulinarik

Zmorge, Znüni, Zmittag, Zvieri und Znacht heissen die Big Five der Schweizer, wobei – der Linie zuliebe – häufig einzelne «Gänge» ausgelassen werden. Jeder Kanton hat seine Spezialitäten. Einige Beispiele:

  • Aargauer Rüeblitorte
  • Appenzeller Siedwurst
  • Basler Mehlsuppe
  • Berner Platte
  • Bündner Nusstorte
  • Fribourger Fondue
  • Luzerner Chügelipastete
  • Tessiner Luganighe
  • Zuger Kirschtorte
  • Zürcher Geschnetzeltes

L wie Lage

Die Schweiz liegt in Mitteleuropa. Im Norden grenzt sie an Deutschland, im Osten an Österreich und Liechtenstein; Richtung Süden liegt Italien und im Westen Frankreich.

M wie Mittelpunkt

Der geografische Mittelpunkt des Landes ist die Älggialp oberhalb von Sachseln im Kanton Obwalden. Die exakten Koordinaten: 46° 48’ 4.36” N, 8° 13’ 36.09” E. Allerdings ist dieser Ort ziemlich schlecht zugänglich; deshalb hat man das Zentrum rund 500 Meter versetzt und dort eine sogenannte Triangulationspyramide aufgestellt.

N wie Nachnamen

Was haben Keller, Müller, Meier, Schmied, Weber und Hug gemeinsam? Es sind die häufigsten Nachnamen in der Schweiz.

O wie Ochsen

Der Ochsen gehört zu den Top Ten der Restaurants. Ebenso auf der Liste stehen Kreuz, Sonne, Sternen, Linde, Post sowie weitere tierische Namen wie Rössli, Löwen, Hirschen und Bären.

P wie Postauto

In der Schweiz so etwas Ähnliches wie ein kulturell-touristisches Heiligtum! Über 2100 gelbe Busse kurven durch die Schweiz, in der Regel bis in den hintersten Winkel unseres Landes. Sogar mitten in Zürich gibt es einen Postautobahnhof; von dort verkehren diverse Postautos in die Agglomeration und bis ins «Säuliamt», wie das benachbarte Knonaueramt im Dialekt genannt wird. Ebenso charakteristisch wie die Farbe ist der Klang: Ein melodiöser Dreiklang ertönt, wenn die Postautofahrer jeweils besonders enge Kurven bewältigen müssen.

Q wie Quasseln am Telefon

Bis Mitte der Neunzigerjahre gab es in der Schweiz noch 58 000 Telefonkabinen. Tempi passati. Das Mobiltelefon hat sie überflüssig gemacht. Ende November 2019 wurde in Baden (AG) die allerletzte Telefonkabine abmontiert. Kleiner Trost für Nostalgiker: Sie kommt immerhin ins Museum …

R wie Rütli

Die Wiese aller Wiesen in der Schweiz! Und genau genommen eine Bergwiese am Urnersee (UR). Dort wurde der Legende nach der Rütlischwur geschlossen, jenes berühmte Bündnis der drei Urkantone Uri, Schwyz und Unterwalden, welches die Gründung der Schweiz bzw. der alten Eidgenossenschaft besiegelte. Damals im Jahr 1291, in den ersten Tagen des Monats August. Rund 5 Hektaren gross ist diese unauffällige Bergwiese, die von Brunnen aus mit dem Schiff zu erreichen ist. Die Urkunde des Rütlischwurs dagegen kann in Schwyz bewundert werden: im Bundesbriefmuseum.

S wie Sagen

Die Schweiz ist für viele Sagen gut. Die Teufelsbrücke im Urnerland etwa verdanken wir diabolischen Kräften. Denn ihr Bau soll auf einen Pakt mit dem Teufel zurückgehen, der sie später aber wieder zerstören wollte, aber durch eine alte Frau und drei Kreuze daran gehindert wurde. Ebenfalls eine Teufelin im Spiel war auf der Diavolezza, diesem berühmten Engadiner Aussichtsberg. Rothaarig soll sie gewesen sein und einem jungen Kerl namens Aratsch den Kopf verdreht haben. Irgendwann war die ganze Alp bis hinunter ins Tal mit einem Gletscher überzogen: Der Morteratschgletscher war geboren. Das Sennentuntschi wiederum war einst eine Puppe, mit der sich die Sennen auf der Alp vergnügten (längst wurde die Sage verfilmt). Weil die Sennen mit ihr einige derbe Spässe anstellten, erwachte das Tuntschi irgendwann. Und zog dem Meistersenn gar die Haut ab.

T wie Tell

Wilhelm Tell ist wohl der Schweizer aller Schweizer, zumindest der Legende nach. Die Geschichte des wackeren Freiheitshelden spielt in der Zentralschweiz. Mehrere Stätten erinnern hier an ihn: Etwa die Tellsplatte und das Glockenspiel Tellsplatte am Urnersee, das Tellmuseum in Bürglen (UR) und ebenso ein Telllehrpfad. In Altdorf (UR) steht das Telldenkmal, und selbst im «fernen» Interlaken (BE) finden jedes Jahr die beliebten Tellfestspiele statt.

U wie Unspunnenstein

In der Schweiz so berühmt wie Hornussen und Schwingen: Der Unspunnenstein ist ein 83,5 Kilogramm schwerer Stein, der seit 1808 am traditionellen Unspunnenfest in Interlaken sowie bei anderen Wettkämpfen im Steinstossen verwendet wird. Aufgabe der Wettkämpfer ist es, den Stein mit Anlauf über eine möglichst weite Distanz zu stossen. Bereits zweimal in seiner Geschichte wurde der berühmteste Stein der Schweiz entführt – aber beide Male später zurückgegeben. «Schuld» waren: jurassische Separatisten.

V wie Viertausender

48 Viertausender gibt es in der Schweiz, wobei die meisten auf Walliser Grund stehen.

W wie witzige Gemeindenamen

Schon mal von Agasul, Bitsch und Gy gehört? Agasul ist ein Weiler beim zürcherischen Illnau-Effretikon, Bitsch eine Burgergemeinde in der Nähe von Brig im Wallis und Gy eine politische Gemeinde im Kanton Genf. In der Schweiz gibt es eine ganze Anzahl witziger Ortsnamen. Von Apples (VD) über Boppelsen (ZH), Brot-Dessous (NE), Moskau (SH) und Tschugg (BE) bis Zunzgen (BL).

X wie XL

Damit möge auch der Gotthard-Basistunnel zu Ehren kommen, mit 57 Kilometern der längste Eisenbahntunnel der Welt. Er durchquert die zentralen Schweizer Alpen in Nord-Süd-Richtung und unterquert damit unter anderem auch das Gotthardmassiv samt berühmt-berüchtigter Piora-Ebene. Rein geht’s im Norden bei Erstfeld (UR), erneut ans Tageslicht kommen die Züge am Südportal in Bodio (TI). Ganze 17 Jahre Bauzeit benötigte dieses Jahrhundertbauwerk, bis es 2016 in Betrieb genommen werden konnte. 9 Menschen haben dafür bei Unfällen ihr Leben verloren.

Y wie Yvorne

Das Weinanbaugebiet der Waadtländer Gemeinde Yvorne ist eines der grössten im Kanton. Es liegt auf 454 Metern Höhe unweit von Aigle am östlichen Ende des Rhonetals. Hauptrebsorte ist die Chasselas-Traube; auch Pinot-noir- und Gamay-Trauben werden hier angepflanzt, weshalb sowohl Rot- als auch Weissweine produziert werden.

Z wie Zürich

Mit 428 340 Einwohnern (Stand September 2018) die grösste Stadt der Schweiz, aber nicht die Haupt- oder eben Bundesstadt. Diese Ehre kommt Bern zu. Trotzdem: In Zürich geht normalerweise die Post ab, sind Restaurant- und Eventdichte riesig, und vorab im Sommer gleicht die Stadt einem einzigen Rummelplatz. Wohin flüchten? Natürlich auf den Üetliberg, des Zürchers liebster Berg.

Beatrice Käser

Hände weg von Jungvögeln

Ein Jungvogel hat die besten Überlebenschancen, wenn er von den Altvögeln gefüttert und betreut wird. Eine goldene Regel lautet deshalb: Lassen Sie Jungvögel dort, wo sie sind! In den seltensten Fällen sind sie wirklich verlassen.

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