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Warum schmecken Tränen salzig?

Warum schmecken Tränen salzig?

Weinen, heulen, flennen – es gibt viele Ausdrücke für das Vergiessen von Tränen. Wenn ein Mensch besonders traurig oder sehr gerührt ist, kullern ihm Tränen über die Wagen. Auf der Zunge schmecken sie salzig. Woran liegt das? Warum weinen Menschen überhaupt? Und warum weinen Frauen viel häufiger als Männer?

Kaum auf der Welt, muss jeder Mensch hin und wieder weinen. Die Gründe dafür sind verschieden. Wir unterscheiden drei Arten von Tränen: die emotionalen, die basalen und die reflektorischen Tränen. Der Körper produziert ununterbrochen Tränenflüssigkeit, auch wenn nicht geweint wird. Sie schützt in erster Linie das Auge vor dem Austrocknen und verbessert das Sehvermögen.

Produktion der Tränenflüssigkeit

Die Tränenproduktion läuft rund um die Uhr, und eine gewisse Menge an Tränenflüssigkeit befindet sich immer im Auge. Hauptaufgabe der Tränenflüssigkeit ist es, die Hornhaut feucht zu halten, sie mit Nährstoffen zu versorgen und zu reinigen. Produziert wird die Tränenflüssigkeit von der Tränendrüse, die etwas unterhalb der Augenbraue in der Augenhöhle liegt. Von dort aus gelangt die Flüssigkeit über sechs bis zwölf Kanäle an die Augenoberfläche, wo der Lidschlag sie gleichmässig verteilt. Alle fünf bis zehn Sekunden wischen die Augenlider über die Hornhaut. Ein Teil der Tränenflüssigkeit verdunstet, ein anderer Teil läuft über den Tränenkanal in den Tränensack und von dort in den Tränennasengang. Aus diesem Grund läuft auch die Nase, wenn Menschen weinen.

Weinen – Überproduktion der Tränenflüssigkeit

Richtige Tränen, die über die Wangen kullern, entstehen durch eine Überproduktion von Tränenflüssigkeit, beispielsweise wenn die Hornhaut durch einen Fremdkörper gereizt wird oder eben beim emotionalen Weinen. Dann produziert die Tränendrüse mehr Flüssigkeit, als über den Tränenkanal wieder verschwinden kann, im Auge staut sich ein kleiner «See», der schliesslich über die Lidkante schwappt. Tränen kullern über die Wangen. Manchmal laufen sie bis in die Mundwinkel. Sofort ist ein salziger Geschmack wahrzunehmen.

Warum schmecken Tränen salzig?

Vorneweg: Ohne Salz gäbe es keine Tränen. Tränen entstehen in der Tränendrüse. Um Flüssigkeit zu erzeugen, braucht die Drüse Wasser aus dem umliegenden Gewebe. Um Wasser anzuziehen, sondert die Tränendrüse Salz ab. Dabei handelt es sich nicht um reines Salz, sondern um eine Mischung aus verschiedenen Elektrolyten. Diesen Vorgang nennt man Osmose: Flüssigkeit drängt immer dorthin, wo die Salzkonzentration höher ist. Vergleichbar mit Gurkenscheiben, die mit Salz bestreut werden und sogleich Flüssigkeit abgeben.

Die Tränenflüssigkeit besteht hauptsächlich aus Wasser und geringen Mengen von Salz, Antiköpern, Proteinen und antibakteriellen Enzymen.

Emotionale Tränen

Ob traurig oder wütend, enttäuscht oder glücklich gerührt, manchmal nehmen die Tränen überhand und kullern unkontrolliert über die Wangen. Doch warum müssen Menschen weinen? Diese Frage kann bis heute nicht wirklich beantwortet werden, zumindest nicht, wenn es sich um Tränen infolge von heftigen Gefühlen handelt. Forscher haben verschiedene Theorien. Die einen vermuten in Tränen eine erlösende Reinigung, andere deuten sie als visuelles Mittel, um bei Mitmenschen Mitgefühl zu erzeugen und Hilfe zu erhalten. Der weltweit häufigste Grund für emotionales Weinen ist der Verlust oder Abschied von einem geliebten Menschen.

Basale Tränen

Die Augen sind permanent von einem Tränenfilm benetzt. Er schützt vor Austrocknung, transportiert Fremdkörper wie Staub, Wimpern oder kleine Insekten, wirkt antibakteriell und sorgt für eine höhere Sehschärfe, indem er Unebenheiten der Hornhaut ausgleicht. Diese Art von Tränen bezeichnet man als basale Tränen.

Reflektorische Tränen

Paradebeispiel für diese Art von Tränen sind die Tränen beim Zwiebelschneiden. Die reflektorischen Tränen schützen das Auge vor äusseren Reizen wie scharfen Dämpfen, Wind, Rauch oder Kälte. Auch beim Gähnen oder Lachen tritt diese Tränenform häufig auf.

Individuelle Tränenmenge

Normalerweise produziert der Mensch zwischen 1,5 und 2 Milliliter Tränenflüssigkeit pro Tag. Dieser Wert ist allerdings individuell sehr unterschiedlich, da verschiedene Faktoren wie beispielsweise Alter, Geschlecht und die Anlässe, die zum Weinen anregen, eine wichtige Rolle spielen.

Wer an einem Tag besonders oft weinen muss, kann bis zu 100 Milliliter oder mehr Tränenflüssigkeit vergiessen. Auch bei gereizten Augen steigt die Produktion um ein Vielfaches an. Neugeborene weinen übrigens anfangs, ohne Tränen zu vergiessen, da die Tränenkanäle erst etwa nach einem Monat vollständig ausgebildet sind.

Wissenschaftlich erwiesen: Frauen weinen anders als Männer

Was emotionales Weinen betrifft, gibt es grosse Unterschiede zwischen Männern und Frauen. Bis etwa zum 13. Lebensjahr gibt es hinsichtlich der Häufigkeit von Tränen zwischen Jungen und Mädchen kaum Unterschiede. Im Laufe der Jahre wird die Abweichung deutlicher: Frauen weinen 30 bis 64 Mal pro Jahr, Männer nur 6 bis 17 Mal. Bei Frauen kullern Tränen durchschnittlich 6 Minuten, bei Männern lediglich 2 bis 4 Minuten.

Israelische Forscher behaupten, dass die Tränen der Frauen ihren Partner besänftigen. Der Geruch der salzhaltigen Tränenflüssigkeit senkt beim Mann den Testosteronspiegel. Das führt zu einem geringeren Aggressionspotenzial. Zudem sind die Tränengänge der Frauen kürzer als bei Männern. In einer emotional aufwühlenden Situation können die Frauen allein deswegen schon die Tränen schwerer unterdrücken.

Emotionales Weinen – ein rein menschliches Phänomen

Weinen Tiere auch? Ein Thema, das gerne vielseitig diskutiert wird und wissenschaftlich bis heute nicht eindeutig geklärt ist. Säugetiere besitzen ebenfalls einen Tränenapparat, der die Augen feucht hält und schützt. Weinen aufgrund heftiger Gefühle findet man in der Tierwelt nach bisherigem Kenntnisstand nicht.

Von wegen Krokodilstränen – diese entstehen nicht etwa durch Mitgefühl mit ihrer Beute. Sie werden durch das weite Aufreissen des Mauls verursacht. Dabei erhöht sich nämlich der Druck auf die Tränendrüsen und lässt so die Tränen automatisch kullern.

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