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Gesundheit

Ameisensäure, ein wahres Wundermittel in der Naturheilkunde

Ameisensäure, ein wahres Wundermittel in der Naturheilkunde

Seit Jahrtausenden versuchen Menschen Krankheiten mit Gift zu behandeln. Ameisensäure wird bereits seit der Antike angewendet. Heute wird die Säure überwiegend synthetisch hergestellt. Ihr Nutzen dient hauptsächlich der Industrie und der Medizin – insbesondere der Naturheilkunde und Homöopathie.

Jeder, der sich gern in der Natur aufhält, hat mal miterlebt, wie es aussieht oder sich gar anfühlt, wenn man sich ganz unverhofft auf ein Ameisennest setzt. Wie eine Rakete schiesst der Betroffene auf und schüttelt sich panisch. Überall, wo es zu Hautkontakt mit Ameisen gekommen ist, brennt und juckt es höllisch. Die betroffenen Hautstellen erröten und es bilden sich kleine Quaddeln. Wie absurd ist da die Vorstellung, Ameisensäure als Heilmittel zu betrachten. Doch schon Paracelsus sagte: «Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift; allein die Dosis machts, dass ein Ding kein Gift sei.»

Wie gewinnt man Ameisensäure? Noch so eine beunruhigende Vorstellung. Grund genug, sich genauer mit diesem Thema zu beschäftigen. Während die Schulmedizin dem Ameisengift wenig Aufmerksamkeit schenkt, sieht die Naturheilkunde ihr ein wahres Wundermittel gegen rheumatische und allergische Erkrankungen.

Was ist Ameisensäure?

Den Namen hat die Ameisensäure selbstverständlich von der Ameise. Diese organische Säure soll gut die Hälfte ihres Körpergewichts ausmachen. Ameisen sind jedoch längst nicht die einzigen Produzenten dieser farblosen und ätzenden Flüssigkeit. Auch andere Tiere und Pflanzen nutzen sie als Mittel gegen Angriffe oder zur Verteidigung. Bekannt dafür sind Bienen, Skorpione und Quallen, aber auch die Haare der Brennnesseln. Gar in Tabakrauch oder Bienenhonig ist Ameisensäure zu finden. Wie bei allen Stoffen ist die Reizwirkung immer eine Frage der Dosis. Der wissenschaftliche Name von Ameisensäure ist Methansäure. Ihre Strukturformel lautet HCOOH. Sie zählt zur Gruppe der Carbonsäuren und stellt deren stärksten sauren Vertreter dar.

Wie wird Ameisensäure gewonnen?

Bereits im 17. Jahrhundert gelang es dem britischen Naturforscher John Ray, aus der Waldameise durch Destillation Ameisensäure zu gewinnen. Heute wird sie zu industriellen und medizinischen Zwecken hauptsächlich synthetisch hergestellt. Die künstliche Form bezeichnet man als «Acidum formicicum». Aus Ameisen hergestellte Wirkstoffe nennt man «Formica ruf».

Verwendung von Ameisensäure

Ameisensäure wirkt stark bakterienabtötend, was sie zu einem wertvollen Desinfektions- und Konservierungsmittel macht. Zudem wirkt die Säure gegen Milben, davon profitiert die Imkerei, der die Varroa-Milbe eine ernste Bedrohung geworden ist. In der Textil- und Lederindustrie wird die Säure zum Beizen, Imprägnieren und Mattieren genutzt. In der Medizin dient Ameisensäure der Behandlung von Warzen und als Antirheumatikum. In der klassischen Medizin wird dem Heilmittel wenig Bedeutung beigemessen. In der Alternativmedizin sieht man in ihr grosses Potenzial. Ganz nach dem Motto: Was Tiere und Pflanzen zur Selbstverteidigung nutzen, kann auch den Menschen vor Krankheiten schützen.

Aus Sicht der Homöopathie

Ameisensäure eignet sich optimal, um das Prinzip der Homöopathie zu erklären. Ameisensäure löst bei Hautkontakt eine typische Reaktion mit Rötung, Schwellung, Juckreiz und Schmerzen aus. Nach der Lehre der Homöopathie wird Ähnliches mit Ähnlichem behandelt. Daher ist der homöopathische Therapieansatz von Ameisensäure vor allem bei Erkrankungen von Muskeln, Bändern, Gelenken, Schleimhaut und Haut angezeigt, da diese gleiche Beschwerden, also Rötungen, Schwellungen, Juckreiz und Schmerzen, hervorruft. Typisch sind solche Symptome auch bei allergischen Reaktionen. Daher gehören Allergien in der Homöopathie ebenfalls zum Haupteinsatz­gebiet der Ameisensäure.

Klassisches Umstimmungsmittel

Bei einer homöopathischen Behandlung ist immer die Philosophie ausschlaggebend, dass homöopathische Mittel grundsätzlich die Selbstheilungskräfte des Körpers steigern sollen. Aus diesem Grund gilt Ameisensäure in der Naturheilkunde als klassisches Umstimmungs- und Reizmittel. Das bedeutet, der Körper wird angeregt, mit der Zeit weniger heftig auf bestimmte Reize zu reagieren. Um dieses Ziel zu erreichen, muss die Ameisensäure über einen längeren Zeitraum eingenommen werden, beispielsweise in Form von Globuli, Tabletten und Injektionen. Auch die homöopathisch zubereitete Ameisensäure nennt sich «Acidum formicicum».

Gefahren bei der Verwendung von Ameisensäure

Ameisensäure ist ein Kontaktgift. Sie ist in flüssiger oder gasförmiger Form ein starkes Reizmittel für Augen, Atemwege, Mundraum und Speiseröhre. Sie kann das Blut, die Leber, die Nieren und den Darm schädigen. Bei Hautkontakt entstehen Verätzungen.

✆ Tox Info Suisse gibt rund um die Uhr ärztliche Auskunft bei Vergiftungen oder Verdacht auf Vergiftung unter der Notfallnummer 145.

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